Daily Disaster '24

                                                                                                             Bild:pexels.com

 

"If the truth shall kill them,

let them die."

~Immanuel Kant

 

*Blog*

 

03. März 24

 

Nicht doch, kein Grund zur Panik.

Ich quäle mich leise. Du wirst keinen laut hören.

Ich werde den Mond nicht anheulen (ich bete ihn an)

Still, still.

Kein Knurren, kein Kampf (du würdest doch verlieren) Nur zwei lodernde Augen in der Nacht, die dich ganz genau betrachten.

Ich bin ein Schatten im Dämmerlicht, der genau in deine Fußspuren tritt, ich gehe genau so unauffällig wie ich gekommen bin.

Es dauert nur einen kurzen Augenblick.

Ich kann nicht sprechen. Nicht jetzt.

Leise, sei leise.

Man hört Blut nicht tropfen, Tränen nicht fallen, wusstest du das nicht?

Beiß die Zähne zusammen, bis es knirscht. Konzentriere dich.

Das wird schon, das wird schon.

Jedem geht's mal schlecht. Ach Kind, was habe ich dir eigentlich beigebracht?

Bin ich lebendig oder bereits tot?

Bin ich ein Mensch oder ein Etwas?

So schlimm kann es ja nicht sein.

Atme ich noch?

Lächle doch mal. So gefällst du mir besser. Und nun zur Tagesordnung. Punkt eins: Kaffee. Wer möchte?

Ich huste schwarze Erde. Wie seltsam.

Oh, ich fürchte es ist spät, so spät. Zu spät, meinst du nicht?

Längst überfällig.-S.

 

 

24. Februar 24 Jane's Theme

 

Diese Sessel sind unbequem. Ein Sammelsurium aus Sitzpolstern, alt und verschlissen oder besser gesagt Vintage. Aber sie sind bunt und geben dem Raum mit dem abgenutzten dunkelbraunen Holzboden und tannengrünen Wänden eine gemütliche Note.

Man versinkt in dem Sitzpolster kaum dass man sich hingesetzt hat und obwohl ich nicht groß bin und keine meterlangen Beine habe, sind meine Knie auf Brusthöhe, was äußerst unangenehm ist. Ich bereue, nicht den Platz direkt am Fenster gewählt zu haben, normalerweise die erste Wahl aber die Barhocker dort sind genauso unbequem wie dieser Sessel und für meine Zwecke auch gerade ungeeignet.
Ich schlage mein Buch zu und versuche, mich nicht idiotisch zu fühlen. Als wäre es das normalste der Welt zum Lesen und Kaffee trinken raus zu gehen, in ein Café, unter Menschen. Es sind nicht viele Leute hier und trotzdem kann ich ihre Stimmen nicht ausblenden und mich auf die Buchstaben vor mir konzentrieren.
Ich höre ungewollt Gesprächsfetzen und frage mich jedes Mal, ob das jeweilige Gegenüber wirklich interessiert ist oder nur so tut. Ich würde Wetten darauf abschließen, dass eine Befragung im Anschluss des Cafébesuches ergeben würde, dass niemand mehr genau weiß, was ihnen in der letzten Stunde alles erzählt wurde. Es geht nur darum, nicht allein seinen Caffè Latte zu schlürfen und soziale Kompatibilität vorzugeben. Ja ja, es soll Menschen geben, die Energie aus sozialen Kontakten schöpfen. Unvorstellbar.
Ich beneide diese Menschen wirklich.
Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass sie interessierter an ihrem Gegenüber sind als ich. Letztlich dient ihnen der Kontakt auch nur zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse, dass sie dir dabei auch wirklich zuhören ist nicht unbedingt gegeben.
Mein Bedürfnis ist nicht, mich allein an einen Ort zu begeben, an den man normalerweise in Gesellschaft hingeht. Jeder, der behauptet, es für selbstverständlich zu halten allein Essen, ins Kino oder spazieren zu gehen, ist ein verdammter Lügner.
Es sollte normal sein, schließlich sind wir meistens keine Siamesischen Zwillinge, sondern eine Person. In Singular. Es ist viel eher der Fall, allein zu sein als zu zweit. Trotzdem fühlt es sich an als würde man gegen irgendein Naturgesetz verstoßen, sich ohne Begleitung in ein Kino zu setzen.
Ach guck die, wie bedauernswert, hat niemanden, tragisch. Sofort ist man ein Sonderling, erzählt mir nichts. Es ist komisch jemanden allein an solchen Orten zu sehen. Von alleine ins Kino über der arme hat keine Freunde bis hundert pro ein Psychopath sind es nur Augenblicke.
Man tut wirklich angestrengt so als sei es wirklich so gewollt, selbst wenn es das ist, muss man noch mal extra selbstbewusst so tun als sei es auch wirklich wirklich gewollt.
Meistens bewaffnet man sich mit Gadgets um zu zeigen, doch, es soll so sein, es war mein freier Wille allein hier im Café zu sitzen, schaut her, ich habe meinen Laptop dabei. Oder eine Zeitung oder -so wie ich- ein Buch.
Keine Ahnung, was auf den letzten zehn Seiten stand.
Eine Erweiterung zum Buch ist übrigens, sich nebenbei Notizen zu machen, als würde man studieren oder recherchieren um ein Essay zum letzten John Green zu verfassen. Schreibt er noch? Ich weiß es nicht.
Das Essay ist bloß ein großes Wort für eine  Zusammenfassung  bestimmter Dinge, geschmückt mit Synonymen und exotisch klingenden Worten und dass du für deinen Blog schreibst, den niemand kennt, ist ja egal.
Man hat eine Berechtigung in diesem scheußlichen Vintagesessel zu sitzen, der schon 1970 unbequem war.
Lesen ist übrigens plötzlich zum Lifestyle geworden. Früher, vor 2020, warst du in den allermeisten Fällen total uncool wenn du gerne Bücher gelesen hast.
Irgendwie unsozial, langweilig und ach, die feine Dame hält sich wohl für was besseres? Wieso? Weil ich mit 13 Stephen King und Edgar Allan Poe gelesen habe? Ich glaube nicht, dass das Lesen solcher Lektüre deinen IQ wesentlich erhöht. Man redet nach zu viel EAP zwar irgendwie eigentümlich und bekommt nach SK paranoide Alpträume aber das wars auch schon. Aber es  nicht zu lesen macht dich auch nicht schlauer.
Mittlerweile ist Lesen ein Accessoire, welches man mit sich herumträgt und
den jeweiligen Buchträgern irgendwie einen intellektuellen Touch verleihen soll, selbst wenn man sich ausschließlich mit Werken von Anna Todd und Colleen Hoover umgibt.
Wichtig: englisches Original lesen. Erhöht den Intellektuellen-Quotient um satte 5 Punkte.
Hätte ich die Wahl, ich würde immer lieber die deutsche Übersetzung lesen. Es ist meine Muttersprache und kommt für mich irgendwie immer näher an mich heran als Englisch. Da ist eine gewisse Distanz.
Es sei denn, das Buch gibt es nur in Englisch, dann muss ich es eben so lesen.
So wie jetzt.
Aber das ist nicht der Grund für meine Unaufmerksamkeit, auch nicht die Gesprächsfetzen oder mein Schwadronieren übers Alleinsein an belebten Orten.
Du bist es.
Mein Dasein hat zur Zeit nur einen Grund: dich zu beobachten.
Alle bitte wieder ausatmen. Entspannt euch.
Ich behalte dich bloß im Auge, kein Grund gleich auszuflippen.
Du sitzt genauso schrecklich zusammengefaltet in einem der anderen Sessel wie ich. Ich sitze schräg hinter dir und beobachte deine flinken Finger dabei, wie sie seit geraumer Zeit irgendwas in dein Handy tippen. Dein Gadget, um nicht so allein zu sein, wie du es gerade bist. Ich weiß, warum ich hier sitze. Aber. Warum sitzt du hier?


xx

Ich würde dich lieben. Könnte. Möchte. Schockierend, ich weiß. Und doch kannst du nichts dagegen tun.

Oh ja, klar. Du kannst es versuchen. Aber du weißt ja, was man sagt. Liebe tut weh. Liebe, urgh, es zu schreiben ist schon lächerlich, also Liebe, das wurde mir sehr früh bewusst, ist für mich persönlich eine Qual. Liebe muss entweder in Anführungszeichen gesetzt oder kursiv geschrieben werden. Es funktioniert nicht anders für mich. Liebe ist wie eine spanische Schlinge, eine Garotte, die um meinen Hals geschlungen ist. Sie ist immer da. Aber wird erst aktiviert, wenn es auch nur entfernt nach *räusper Liebe riecht.
Die Schlinge funktioniert so: je heftiger man sich wehrt, desto enger zieht sich die Schlinge. Je mehr man es möchte, umso schmerzhafter wird es. Halt bloß still, es ist zu m(d)einem besten.
Es tut mir ein bisschen leid, dass du dich auch darin verfangen hast. Aber.
Bis zum Mond, Mars, Jupiter und darüber hinaus. Und, es gibt kein zurück. Es gibt einfach keinen Weg zurück.
Warum auch? Ich habe diesen Spruch nie verstanden. Zum Mond und zurück. Ist es dann vorbei? Ist die gemeinsame Reise dann beendet, wenn man wieder auf Mutter Erde aufschlägt? Ich bevorzuge den Jupiter ohne Rückfahrschein.
Ich behalte dich im Auge, so nah bei mir, wie möglich. Ich hoffe so sehr, du sprichst mich niemals an.
Es ist nichts so tödlich wie der Alltag. Die Realität. Auch wenn ich immer viel zu schnell in meinen Träumen voranschreite, dich und mich sehe, nichts mehr möchte, als den hässlichen Alltag mit dir zu teilen. Ich sehe dich neben mir sitzen, nichts ist selbstverständlicher als das, nichts möchtest du mehr als das.
Ich streichle deinen nackten Rücken und küsse deinen Nacken wann immer ich möchte. Deine Hand ruht zwischen meinen Beinen, einfach, weil sie dort hingehört, nie für etwas anderes bestimmt war.
Ich muss mich zur Ordnung rufen.
Nichts ist trügerischer als die eigenen Gefühle. Die Nähe und Vertrautheit die du ausstrahlst oder besser gesagt, die ich dir gegenüber fühle, spiegeln nur tief verwurzelte Mechanismen wieder. Und die sind nicht immer gut für einen selbst.
Was gut ist, ist am besten fünf Schritte zurück zu gehen.
Ich halte Abstand. Ich behalte dich bloß im Auge.-Jane 
 
Was lesen? 
Creatures of passage von Morowa Yejide
Lemon von Kwon Yeo-sun
 
 

12. Februar 24

 

Ich wollte dich immer nur besser kennen lernen. Verstehen.

Ich wollte jede einzelne deiner unzähligen, wertvollen Seiten umblättern, sie lesen, sie studieren, mir alles einprägen.

Ich möchte nicht, dass du dich veränderst und in meinen Gedanken und Träumen wirst du immer so bleiben, wie du warst. 

Vielleicht erscheint es weltfremd und auch unfair aber mir ist durchaus bewusst, dass absolut alles und jedes der Zeit unterliegt, nichts und niemand bleibt für immer so, wie jetzt, in diesem Augenblick. Aber das bedeutet auch, dass die Qualen vergehen.

 

Doch dich werde ich bewahren, für immer beschützen, weit über alle Zeiten hinaus.

Ich verspreche es.-S.

 

 

 

02. Februar 24

 

Seht ihr nicht?

Wirklich nicht?

Das Wasser steht mir bis zum Hals

Wort für Wort ein Gurgeln

nicht auffallen

zur Last fallen 

Strampeln, treten, mit den Armen rudern

Köpfchen hoch 

Ich lächle ja {sonst noch was}

Das Wasser ist verdammt zäh

Spiel Musik dazu und ich tanze

Wie locker du dort stehst 

starrst

So

frei 

So 

atmend

Dein Name: 

Sorgloser vergeudeter Gedanke

Denkst du 

An Morgen oder

auch nur die nächsten zehn Minuten? 

Wenn ich nur Luft holen könnte Einmal tief einatmen bitte

Und ausatmen 

ausatmen 

ausatmen

bis ein Tornado erwacht

der einmal um die ganze Erde reicht

Will nicht sein wie du 

Will es nicht 

Du jagst mich 

Seit Äonen 

Über Zeitalter hinweg 

Kannst du? 

Wirst du? 

Auf keinen Fall 

Und wenn ich dabei ertrinke 

Und wenn ich dabei tanze

Ich lächle ja {sonst noch was}

Und wenn ich die Welt verschlingen muss 

Du kriegst mich nicht-S. 

 

 

28. Januar 24 Schnee//engel

 

Da bin ich, in deinen kalten, gnadenlosen Händen, die mich umschlingen, halten, über meine roten Wangen streichen. 

Wie du funkelst, ein wahrer Diamant, roh, ungeschliffen, so schweigsam und schön. Deine weiße, entfesselte Seele fängt mich ein, kann nicht aufhören von dir zu träumen. 

Mein Atem gehört dir. Mein Atem bist du.

Schnee {er}füllt mein Herz, ruht auf meiner Zunge, ist mein Blut, von Beginn an und bis zum Ende.-S. 

                                      

 

21. Januar 24

Geburtstag//Geburtstag


Dieses Jahr (im März) feiert meine kleine bescheidene Seite, mein *Blog* hier einfach 10jähriges Jubiläum.
Äh.10 verdammte Jahre. Es fing recht lustig an und bog dann irgendwann ab, dorthin, wo wir uns nun befinden.
Ich habe auch -wie jedes Jahr - auch dieses Jahr bereits meinen eigenen Geburtstag gefeiert.
Und seit ca. 3 Jahren macht es mir richtig Freude, ihn zu feiern.
Und das hat unter anderem damit zu tun, dass ein innerer Wandel stattgefunden hat (und noch immer stattfindet), was unter anderem mit Selbstwert und so etwas zu tun hat.
Es ist jetzt ein richtig schöner Tag mit Menschen, die ich liebe und die mich zurück lieben und das ist eigentlich das größte Geschenk überhaupt.
Aber die anderen Geschenke sind auch so lieb und persönlich.
Auch, dass ich nun nicht mehr gezwungenermaßen diesen Tag mit Menschen verbringen muss, die mir nicht wirklich gut getan haben (und die selbst auch aus gesellschaftlichen Gepflogenheiten kamen-also auch irgendwo Zwang) das macht einen erstaunlich und erfreulich riesigen Unterschied.
Falls es noch nicht bei euch angekommen sein sollte: ihr müsst überhaupt gar nichts für andere tun, was euch nicht gut tut.
Schon mal gar nicht an eurem Geburtstag. Es ist nunmal ein besonderer Tag, nicht der Tag davor oder danach, nicht, dass die anderen Tage nicht auch wichtig wären aber Geburtstag hat man eben am Geburtstag. Und den sollte man so verbringen, wie man selbst es möchte.
Egal wie. Wenn man allein sein möchte- okay. Wenn man wegfahren möchte- okay. Party?- okay. Mit Freunden- okay.
Ihr macht es für euch und nicht für andere.
Und sein eigener Geburtstag ist ein guter Anfang.
Dann kann man sich langsam weiter herantasten an alle weiteren Tage des Jahres.
Weihnachten ist lange ein schlechter Tag für mich gewesen, (obwohl ich die Weihnachtszeit eigentlich sehr mag) aber im Grunde gilt hierfür das selbe wie für deinen Geburtstag. Silvester ebenso.
Viele Fragen sich, warum so ein Geschiss um diesen Tag gemacht wird- naja, es ist der Jahreswechsel, das ist schon was.
Aber auch hier gilt: mach das, worauf DU Lust hast
Willst du allein sein, das vergangene Jahr Revue passieren lassen, 5x Dinner for one gucken und im Anschluss Apocalypse Now schauen und dich mit Kartoffelsalat vollstopfen?- bitte sehr, es sei dir gegönnt, viel Spaß dabei.

Möchtest du dich zuhause verbarrikadieren, stundenlang lesen, in endlosschleife Rock me Amadeus hören und dich wie ein schnöseliger Wiener fühlen und um Mitternacht selig schlummern?- viel Spaß dabei.

Willst du dich bis zum Anschlag aufbrezeln und in deinem knappen silbernen Paillettenfummel die ganze Nacht bis zum Morgengrauen durchtanzen?- viel Spaß dabei.
Möchtest du den Tag mit deiner runzeligen, mindestens hundertjährigen Nachbarin bei Kniffel-Exzessen und mit kratzigen Schallplatten von Udo Jürgens-Songs zudröhnen verbringen- hey, wie geil ist das denn? Viel Spaß dabei.
Egal wie, Hauptsache DU möchtest es und fühlst dich wohl. 
Wir müssen über das  ganze Jahr verteilt schon genug Scheiß machen, auf den wir keinen Bock haben, der aber sein muss, da muss man nicht an speziellen Tagen auch noch das machen, was andere von dir erwarten oder gesellschaftlich 'irgendwie so ist'.
Ich habe mich zu lange in diesen Gepflogenheiten verheddert weil es erwartet wurde und immer schon so gemacht wurde obwohl das Quatsch ist.
Auch mit Protest und Gegenwind muss gerechnet werden weil es manchen Menschen wichtig ist, was sie wollen und für sie wichtig ist aber nicht akzeptieren wollen und verstehen können, was für dich das Beste ist. Das muss man dann eben mal aushalten und überwinden und wenn dir das jahrelang nachgetragen wird als wärst du der Zerstörer der Welten, ehrlich, lass diese Menschen ziehen. Wenn man nämlich mal genauer hinschaut, sind es meist die, die immer tun und lassen was sie wollen aber es schwer bis gar nicht bei anderen akzeptieren aber von dir wiederum Verständnis erwarten. Bzw. erwarten sie es nicht mal, es hat so zu sein weil es für diese Leute selbstverständlich ist.
Und das mal zu erkennen hilft enorm bei deinem eigenen Wachstum. Du bist in erster Linie dir selbst gegenüber verantwortlich. Wenn du nur etwas tust weil du es gezwungenermaßen tust und andere zufrieden sind, du aber nicht, was für einen Sinn hat das? Du wirst dich nur immer schlechter fühlen und das kann ganz groß und ganz schlimm werden. Du bist dafür verantwortlich dich selbst an erster Stelle zu stellen. Das heißt übrigens nicht, nichts für andere zu tun, ihnen zu helfen oder einen Gefallen zu tun. Aber man muss schauen, für wen, was sind das eigentlich für Menschen, und wie behandeln sie euch eigentlich? Möglicherweise fragt ihr euch jetzt, ja, und? Ist doch logisch? Herzlichen Glückwunsch wenn ihr die Glücklichen seid, bei denen es schon immer so war. Bei mir nicht. Es war ein langer ( und schmerzhafter) Prozess, es mir zu erlauben, Dinge zu tun, die ich möchte, ohne Stress von anderen.

 

Zurück zum Blog.
10 Jahre ist eine lange Zeit.
Ich bin irgendwie stolz auf alles, was ich hier geschaffen habe, auch wenn es kaum wen interessiert.
Darum geht es auch nicht, siehe oben.
Ich schreibe mittlerweile weil es mir Spaß macht, hilft, etwas gibt.
Man sagt ja, man muss nicht jeden Gedanken verfolgen, nicht allem, was in deinem Kopf ist, muss Glauben oder Aufmerksamkeit geschenkt werden.
Aber ich glaube, (solange man keine Psychose entwickelt und mit Aluhut herumrennt und überzeugt davon ist, der Mond sei bloß ein überdimensionaler Scheinwerfer und alles eine gigantische Verschwörung), dann glaube ich, Gedanken kommen einem nicht ohne Grund in den Sinn.
Man muss nicht jeden Gedanken bis zum Ende (was selten jemals erreicht wird) denken aber ich für meinen Teil hätte viel früher den ein oder anderen Gedanken verfolgen und zu Papier bringen sollen. Zu Papier bringen, um es schwarz auf weiß zu haben, mir nochmal anschauen zu können.
Vielleicht hätte ich dann klarer gesehen.
Ich bin jedenfalls dankbar für jeden Gedanken den andere in ihren Blogs festgehalten haben weil das wiederum mir enorm weitergeholfen hat.
Weil mir hier und da die Augen geöffnet wurden und Licht ins Dunkel gebracht hat.
Schade, dass das immer weniger wird weil der Fokus mehr und mehr auf kurzweilige Videoschnipsel und Berieselung liegt (was ja auch durchaus wichtig ist) aber ich vermisse ein wenig, hier und da eure Gedanken zu lesen.
Gut. Reicht jetzt auch. Ich denke, der Punkt wurde klar.
Happy Birthday to me. -S.

 

 

09. Januar 24

Ich kann mich nicht zufrieden geben, mit dem, was ist. Dahinter muss noch etwas sein (bitte, lass dort wenigstens etwas sein)

Ich muss danach suchen, mehr hiervon, mehr davon, mehr von allem, es ist immer viel zu wenig.

Doch ich befinde mich im Nirgendwo, zusammen mit starren Puppengesichtern und clownsnasigen Hampelmännern.

Meine eigenen Worte bleiben mir im Hals stecken, es juckt, ich kratze.

Alles ist zu eng und die Sterne der Nacht schon lange tot.-S.

 

 

04. Januar 24

Ich warte schon so lange und frage mich, wann ich endlich erlöst werde.

Diese unbestimmte Bürde, die mir von bekannten und unbekannten Händen auferlegt wurde, die ich nie benennen konnte, die nie greifbar aber immer fühlbar war.

Ich weiß, ich bin mein größtes Problem, unnachgiebig und streng mit mir, auf eine Weise ein zutiefst autoaggressives Verhalten.

Wie hätte ich je unbeschwert herumtanzen können, mit dieser Last im Herzen und unter meinen eigenen eisernen Augen.

Aber wir erleben, wir sehen, wir ahmen nach, wir lernen, ziehen Schlüsse und müssen sogar lernen, zwischen den Zeilen zu lesen.

Alles hat einen Grund und eine Wirkung.

Und tatsächlich- der Feind ist selten fremd.-S.